Willkommen
Dimitri Terzakis nimmt eine Sonderstellung in der Neuen Musik ein. Sein Schaffen läßt sich schwer oder überhaupt nicht in eines der bekannten Schubfächer einordnen. Er komponiert weder eine traditionelle abendländische Musik noch die herkömmliche Musik des Balkans. Die Atonalität hat ihn nie ernsthaft beschäftigt, aber auch nicht die übliche Dur-Moll-Tonalität. Er ist ein Melodiker, aber sein melodisches Denken ist keiner Epoche der abendländischen Musik verpflichtet. In keinem seiner Werke gibt es ein original folkloristisches Material, Melodik aus der südosteuropäischen Folklore oder aus der mittelalterlichen byzantinischen Musik. Trotzdem erkennt man in seiner Musik sofort die Wurzeln.
Sie liegen in der Mönchsrepublik des Berges Athos, in der Terzakis seine Schlüsselerlebnisse hatte. Dort wurde ihm bewußt, daß sich gute Musik mit sehr einfachen Mitteln komponieren läßt. Dort habe er gelernt, so sagt er, dass man es nicht nötig habe, ein Arsenal an technischen Mitteln aufzuwenden, um ein vermeintlich großes Kunstwerk zu schaffen. Hiermit hängt auch zusammen, warum er Komponisten wie Giuseppe Verdi bewundert: Er sei wie auch Franz Schubert ein Meister der Einfachheit. Beide beherrschen das Geheimnis, mit einfachsten Mitteln große Kunstwerke zu schaffen.
Die Werke von Dimitri Terzakis wurden u.a. aufgeführt von Igor Ozim, Saschko Gawriloff, Kolja Lessing, Siegfried Palm, Almut Rößler, Werner Jacob, Boris Pergamentchikov, Isabel Pfefferkorn, dem Raschèr Saxophonquartett, dem Kopenhagener Saxophonquartett, dem Griechischen Saxophonquartett, John Edward Kelly, dem Klavierduo Stenzl, Alfons Kontarsky, dem Artemis Quartett, dem Leipziger Streichquartett, dem Arriaga Quartett, dem Berner Streichquartett, dem Thomanerchor, dem Vogler Quartett und dem Artis Quartett, von Karan Armstrong, Brigitte Fassbaender, Heinz Holliger, Tatjana Masurenko, Steffen Schleiermacher, Tabea Zimmermann, Ernest Bour, Patrick Demenga, Hans Zender, Olena Tokar und Igor Gryshyn, Peter Eötvös und Françoise Vanhecke, etc.
Terzakis ist korrespondierendes Mitglied der Akademie von Athen. Er ist darüber hinaus Ehrendoktor der Universität Makedonien in Thessaloniki, Träger des Apollo Awards der Freunde der Griechischen Nationaloper Athen (2008) und des Preises der Akademie von Athen für sein Lebenswerk.